„Recht auf Wahrung und Pflege [von] Nationalität und Sprache“? Rechtliche Reglements zur Sprachenfrage im Volksschulwesen von Vitorazsko und Valticko
Das Historische Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften lädt Sie herzlich zu einem Vortrag von Mag. Martina Schmidinger zum Thema: "'Recht auf Wahrung und Pflege [von] Nationalität und Sprache?' Rechtliche Reglements zur Sprachenfrage im Volksschulwesen von Vitorazsko und Valticko" ein. Der Vortrag findet am Dienstag, den 27. Februar 2024 um 15.30 Uhr statt.
Die Grundlage des Vortrages bilden die Forschungen zum Dissertationsprojekt „Der deutsch-tschechische Nationalitätendiskurs in den niederösterreichischen Abtretungsgebieten. Sprachenpolitik im Schulwesen auf legistischer und medialer Ebene, 1867–1926“, das von Martina Schmidinger an der Universität Innsbruck bearbeitet wird. Ausgehend vom Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger von 1867 wird die Domäne des Volks- und Bürgerschulwesens in Österreich unter der Enns aus sprachenpolitischer Perspektive über das Ende der Habsburgermonarchie hinaus untersucht. Der Untersuchungsraum umfasst jene zwei Gebiete, die durch den Vertrag von St. Germain 1919 nordwestlich von Gmünd (Weitraer Gebiet/Vitorazsko) und rund um Feldsberg (Feldsberger Gebiet/Valticko) an die Erste Tschechoslowakische Republik abgetreten wurden.
Der Fokus liegt dabei einerseits auf rechtlichen Rahmenbedingungen und ihren Aushandlungsprozessen auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen, andererseits wird exemplarisch anhand ausgetragener Konflikte rund um Schlagworte wie „Nationalität“, „landesüblich“ und „Unterrichtssprache“ die politische sowie soziale Gemengelage skizziert und die tatsächliche Auswirkung auf den Schulalltag hinterfragt.
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